Viele Stresssymptome und stressbedingten Krankheiten gehen auf ein ineffektives Zeitmanagement und eine schlechte Zeitplanung zurück. Und das wiederum hat seine Ursache in demotivierenden Zielen und wenig sinnvollen Prioritäten.
Ein Blick in den Kalender vieler Menschen bestätigt mir zudem, dass viele ihrer Termine fremdbestimmt sind.
Und jetzt schließt sich der Kreis wieder. Das Ergebnis aus vielen Studien dazu ist eindeutig: je mehr wir in einer Situation den Umständen oder Menschen ausgeliefert sind, desto höher ist unser Stressempfinden. Stress entsteht immer dann, wenn wir uns beherrscht fühlen von den Umständen oder den Menschen.
Das bedeutet also: Fremdbestimmung macht Stress!
Das Ziel lautet deshalb, ein möglichst hohes Maß an Selbstbestimmung zu erreichen.
Wie gelingt das nun?
Ich habe dir dazu 3×3 Tipps zum Nachdenken und Überprüfen zusammengestellt, um deinen Stress zu reduzieren und deine Zeitplanung zu optimieren. Es geht um motivierende Zielsetzung, effektives Zeitmanagement und sinnvolle Priorisierung.
1 Kennst du deine Ziele?
Hast du einen Lebensplan, ein Lebenskonzept? Eine Vision deines Lebens? Weißt du, wohin deine Reise gehen soll?
Wer keinen Plan hat dem weht kein Wind günstig. Wenn du den Hafen nicht kennst, dann wirst du nie ankommen.
Stell dir also vor: wo wirst du in 10 oder 15 Jahren sein? Was möchtest du erreicht haben, erlebt haben?
2 Sind es DEINE Ziele?
Ganz wichtig: es müssen DEINE Ziele sein, deine eigenen Ziele. Nicht die des Nachbarn, deiner Familie oder des Unternehmens, für dass du tätig bist. Das Ziel muss aus deinem Inneren kommen, aus deinem Lebenskonzept.
3 Bist du beim Gedanke an dein Ziel aufgeregt?
Langweilige Ziele motivieren nicht, erschöpfen und machen müde. Sie geben uns ein Gefühl von Unzufriedenheit, vor allem, wenn wir abends mal wieder nicht alle Aufgaben erledigt haben.
Ich rede hier deshalb von Aufregung und Leidenschaft, von Schmetterlingen im Bauch, von Kribbeln und Gänsehaut. Hast du ein Ziel, das dich morgens schon aufgeregt aufstehen und voller Motivation an den Start gehen lässt?
Ein gutes Beispiel dafür ist folgendes:
Stell dir deinen normalen Tag vor. Um 6 Uhr klingelt der Wecker. Business as usual – täglich grüßt das Murmeltier. Die Motivation ist überschaubar, du trottest mühselig zur Kaffeemaschine – jeden Morgen das gleiche Ritual.
Und jetzt stell dir vor, du stehst bereits um 4 Uhr auf und du weißt genau, du musst um sechs Uhr den Flieger bekommen, um in dein Urlaubsdomizil zu reisen. Mit welcher Vorfreude gehst du jetzt an den Start? Von Müdigkeit keine Spur.
1 verlorene Zeit finden
Das machen wir zunächst durch etwas Langweiliges. Wir notieren genau und sofort, was wir wann und wie lange gemacht haben. Nur so ist eine Auswertung möglich, wo wir unsere Zeit verbringen.
2 Fokus halten
Die wenigsten Menschen schaffen es, fokussiert an einer Aufgabe dran zu bleiben. Viele verfallen in einen Multitasking-Modus und erledigen mehrere Dinge gleichzeitig, beispielsweise werden während des Telefonats parallel die E-Mails überflogen. Halte den Fokus und erledige die Dinge nach und nach.
3 Wochenplan statt Tagesplan
Leg die großen Steine zuerst rein in deinen Terminplaner, also dein Ziele. Ein Wochenplan ermöglicht dir wesentlich mehr Flexibilität im Alltag und du kannst innerhalb der Woche – sollte etwas Unvorhergesehenes dazwischen kommen – flexibel reagieren. Dadurch hast du am Ende des Tages nicht das Gefühl, wieder mal nicht alles geschafft zu haben – was deinem Selbstwert und deiner Zufriedenheit zugute kommt.
1 Kennst du deine Lebensrollen?
Zunächst einmal musst du festlegen, welche Rollen bzw. welche Lebenshüte du in deinem Leben hast. Welche sind selbst gewählt, welche sind notwendig? Entsprechen sie deinen Werten?
Häufig entsteht im Zusammenspiel der Rollen ein innerer Konflikt, ohne dass wir es wahrnehmen oder zuordnen können. So tappen wir quasi auf der Stelle und wundern uns, dass wir nicht so richtig voran kommen.
2 Setzt du sinnvolle Prioritäten?
Was sind sinnvolle Prioritäten? Hier handelt es sich um Tätigkeiten, die im Einklang mit deinen Werten stehen, die sich harmonisch einfügen in deinen Alltag, die mit Leichtigkeit von der Hand gehen. Überprüfe dazu deine Ziele. Setz dir nur solche Ziele, die mit deinen Werten übereinstimmen!
3 Hast du den Blick für das Wesentliche?
Meine Empfehlung lautet: eat the frog first – also pack die Kröte, den Frosch, als erstes am Tag. Leg deine schwierigste Aufgabe sofort auf die erste Etappe des Tages, gleich am Morgen – und du wirst sehen: sobald sie erledigt ist, geht es dir wesentlich besser. Es ist vor allem noch so viel Tag vor dir …
Mit diesen Methoden wird es dir gelingen, deinen Alltag neu zu strukturieren und deine Fremdbestimmung nach und nach abzubauen. Und am Ende gewinnst du 10 Stunden Zeit jede Woche!
Und jetzt stell dir mal vor: was könntest du in diesen 10 Stunden alles anstellen?
Klingt das nicht verlockend?
Was sich so einfach anhört, braucht natürlich eine gewisse Übung. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Und es gibt natürlich jede Menge weiterer Dinge, die es zu beachten gilt.
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Herzliche Grüße und viel Erfolg!
ÜBER DEN AUTOR
Rainer Kapellen
Rainer Kapellen ist ein anerkannter Experte für Stressmanagement und Zeitplanung, der Menschen dabei unterstützt, mit praktischen Strategien und wertvollen Tipps aus dem täglichen Hamsterrad auszubrechen und ihr Leben in vollen Zügen zu genießen. Wenn du mehr über seine umfangreiche Expertise erfahren möchtest, bist du hier genau richtig.
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